Stiftung von Ellrichshausen

Bis zur Auflösung der Fideikommisse durch die Weimarer Verfassung befand sich auf der Gemarkung Züttlingen ein Fideikommiß, bestehend aus den Gütern Assumstadt, Ernstein und Maisenhälden. Besitzer dieses Fideikommisses waren zwei Zweige der Familie der Freiherren von Ellrichshausen. Nach Auflösung der Fideikommisse verkaufte Konrad Frhr. v. Ellrichshausen 1934 das ihm zugefallene Gut Ernstein an die Würt. Landsiedlung e.V. und 1938 seine Hälfte am Gut Assumstadt an Hubert Graf von Waldburg-Wolfegg.

1939 verkaufte Hans Frhr. v. Ellrichshausen seine Hälfte an Assumstadt ebenfalls an Graf Waldburg, behielt aber Maisenhälden bis zu seinem Tod 1965. In seinem Testament verfügte er die Errichtung einer Stiftung, deren Vermögen im wesentlichen aus dem Hofgut Maisenhälden auf Gemarkung Züttlingen bestand.

Die Stiftung soll folgenden Zwecken dienen

"Ein Teil von 80 vom Hundert des jährlichen Reinertrages des Stiftungsvermögens erhält die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim, der Mitbegründer einer meiner Vorfahren war, mit der Auflage, damit eigens zu benennende landwirtschaftliche Forschungsaufträge zu betreiben und ausserdem die ordnungsmässige Bewirtschaftung des Hofguts Maisenhälden mit dem Wald zu überwachen.

Die restlichen 20 vom Hundert erhält die Evangelische Kirchengemeinde Züttlingen mit der Auflage, die Ellrichshausen’schen Gräber und die Kapelle dauernd in gutem Zustand zu erhalten. Diejenigen Beträge, die zur Erfüllung der Auflage nicht benötigt werden, kann die Berechtigte nach freiem Ermessen für kirchliche Zwecke verwenden.” (§ 3 Stiftungsurkunde)

Die Evangelische Kirchengemeinde Züttlingen nahm die Stiftung an. In den ersten Jahren genügte die gärtnerische Pflege der ca. 20 Gräber. Es stellte sich dann aber heraus, daß eine grundlegende Restaurierung der Kapelle (Chor der ehemaligen Züttlinger Kirche) und der Grabsteine erforderlich war.

 

In einem 1. Bauabschnitt wurde zunächst die Kapelle drainiert und belüftet. Bei der Untersuchung der Wände fand man Wandmalereien, die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammen. Sie wurden durch einen Restaurator freigelegt und schmücken nun den kleinen Innenraum. Diese Baumaßnahmen wurden 1995 beendet.

 

In einem 2. Bauabschnitt wurden drei aus der Kapelle stammende Epitaphien sowie die im Ellrichshausen’schen Friedhof befindlichen ca. 20 Grabsteine restauriert.